Interview mit Birgit Baur
In ihren Werken strebt Birgit Baur danach, den Betrachter emotional zu berühren und zur Selbstreflexion anzuregen. Ihre Bilder symbolisieren einen Aufbruch zu mehr Leichtigkeit und emotionaler Freiheit.

Verfasst von

Redaktion

Wann wussten Sie, dass Sie Künstler werden wollen?

Wenn ich ehrlich bin, kann ich diese Frage gar nicht so genau beantworten. Ich kann von mir nicht behaupten, dass ich mich schon immer für Kunst interessiert
hätte oder dass ich als Kind schon gemalt habe. Erst vor ca. 10 Jahren, in einer Umbruchphase in meinem Lebens, habe ich die Fotografie für mich entdeckt. Begonnen hat meine kreative Reise mit der Fotokunst, die ich mit der Malerei fortgesetzt habe. Heute bin ich leidenschaftliche Malerin und kann mich als Künstlerin bezeichnen.

Welcher ist Ihr, noch lebender, Lieblingskünstler?


Das ist Gehard Richter. Mich fasziniert seine Vielfältigkeit von der Fotografie, Bildhauerei bis hin zur Malerei. 


Was möchten Sie mit Ihrer Arbeit beim Betrachter hervorrufen?

Ich glaube, dass jeder von uns eine einzigartige Stimme hat, die gehört werden möchte. Doch um diese Stimme zu finden, müssen wir manchmal den Mut haben, alte Wege zu verlassen und neue Wege zu beschreiten. Als Künstlerin möchte ich die Menschen unterstützen diesen Mut aufzubringen und den eigenen Weg zu finden. Letztendlich geht es darum, das Leben in vollen Zügen zu genießen und die Erfüllung zu finden, nach der wir alle streben. Meine Bilder stehen für den mutigen Aufbruch in ein Leben voller Leichtigkeit, Freude und emotionaler Freiheit. 

"​Ich glaube, dass jeder von uns eine einzigartige Stimme hat, die gehört werden möchte."

Was ist die interessanteste Interpretation, die Sie von Ihrer Arbeit gehört haben?

Die interessantes Interpretation war: „Deine Bilder sind so magisch, sie gehören raus in die Welt. Sie haben soviel Emotion und sind einfach wundervoll.“

Woher nehmen Sie Ihre Inspiration für Ihre Arbeiten?

Inspiriert durch Erlebnisse in alltäglichen Situationen, die mich tief genug berühren und nachdenken lassen, entwickelt sich oft eine erste Idee zu einem neuen Bild. Nicht jede dieser Anregung ist stark genug, um sie schließlich auf Leinwand umzusetzen. Nur wenn ich selbst das Gefühl habe, dass mich eine solche Situation nachhaltiger und länger beschäftigt, hat sie das Potenzial auch andere Menschen zu bewegen und genug Kraft emotional durch das Bild zu wirken. So entsteht aus einer ganzen Reihe von Ideen und Anregungen am Ende das finalen Bild oder einer Serie. Nur Gedanken, die immer wieder kehren, immer wieder zu mir zurückkommen sehe ich als stark genug an, um kreativ umgesetzt zu werden.


Was ist das beste daran Künstler zu sein?

Als Künstler/in malt man nicht einfach nur schöne oder bunte Bilder. Es gehört so viel mehr dazu. Kunst zu erschaffen ist wie ein Entwicklungsprozess, in dem viel zum Vorschein kommt. Man beschäftigt sich nicht nur mit dem Malen, sondern mit seinen Werten und Ansichten.  


Als Künstlerin entdecke ich täglich neues in mir, Dinge die ich ohne Kunst nicht gefunden hätte.



Können Sie Ihre Techniken und Ihren künstlerischen Schaffensprozess beschreiben?

Kunst ist so vielfältig wie das Leben. Der künstlerische Schaffensprozess ist ein fortlaufender Prozess, der niemals wirklich abgeschlossen ist. Ich beginne immer mit dem Bau meiner Leinwand. Das ist der erste Kontakt zu meinem Kunstwerk. Die Grundierung der Leinwand ist meist wie eine kleine Meditation. Ich verbinde mich mit meiner Idee im Kopf und überlege wie ich diese Idee umsetzen kann, was nicht heisst, dass alles vorab geplant ist. Oft entstehen Entwicklungsschritte zu einem Werk ganz intuitiv. Viele meiner Bilder erhalten Strukturen, die dem Bild eine besondere Tiefe verleihen. Ich arbeite sehr gerne mit großen Pinseln. Mittlerweile kann ich sagen, dass ich meinen eigenen Malstil entwickelt habe, den ich sowohl bei meiner gegenständlichen als auch bei meiner abstrakten Kunst anwende. Bestrebt mich immer weiterzuentwickeln und mich auf die nächste Stufe zu bringen, bin ich für neue kreative Entdeckungsreisen offen.

Welle des Lebens

Was war ihr überraschendster Moment ihrer bisherigen Kunstkarriere?

Ein überraschender, aber auch ein sehr schöner Moment war, als ich einer Kundin ihr Bild übergeben habe und ihr die Tränen vor Freude liefen. Es war ein sehr emotionaler Moment für uns beide.

Welche Anschauung haben Sie auf unsere Welt und ihre Gesellschaft?

Jeder Mensch hat das Recht, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen und seine Träume zu verwirklichen. Als Künstlerin möchte ich dazu beitragen, dass wir uns wieder erinnern, was uns wirklich wichtig ist und uns auf den Weg machen, unsere Träume zu leben.


Welcher Aspekt des kreativen Prozesses gefällt Ihnen am besten?

Es gibt Phasen im kreativen Prozess, da befinde ich mich in einem Flow. Ich bin dann ganz und gar mit meinem Kunstwerk verbunden. In diesem Flow-Zustand gibt es nur mich und mein Werk. Jeder Pinselstrich passiert ganz intuitiv.  Das ist für mich der beste Aspekt.

Was sind Ihre nächsten Projekte, Ideen und Ausstellungen. Wo kann man Sie und Ihre Kunst zeitnah sehen?

In Kürze stehen einige Projekte an. Seit März `23 bin ich in einer Kooperation mit dem Möbelhaus „Möbel Müller“, wo meine Bilder dauerhaft ausgestellt werden.
Im Mai und Juni habe ich eine Ausstellung im Kunstkaffee in Köln. Zudem wurde ich eingeladen an dem Event „Handverlesen“ in der Zeche Zollverein teilzunehmen.
Im Oktober werde ich in der „Galerie Kunstmeile Buchforst“ vertreten sein und im November ist eine Ausstellung im 25hours Hotel in Köln geplant.

Weitere Informationen zur Künstlerin Birgit Baur finden Sie unter:

www.birgit-baur-art.de

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