Sylvester Stallone ist unter die Künstler gegangen: Seine Werke werden aktuell im Ruhrgebiet ausgestellt und - falls er sie verkaufen möchte - direkt zu Höchstpreisen gehandelt. Es scheint also, als wäre der Preis für ein Kunstwerk davon abhängig, wie berühmt man als Künstler ist. Doch wie sieht es bei Menschen aus, die gar nicht im Rampenlicht stehen wollen? Kann man hohe Preise für seine Kunst verlangen, ohne prominent zu sein?
"Man muss nicht immer und überall bekannt sein, um für seine Kunstwerke einen angemessenen Preis zu erhalten", erklärt Kobransky, Künstler und Experte für Kunstmarketing. Es komme vielmehr auf die Strategie an, wie man sich das Werk und den Preis verkauft. Gerne verrät er Ihnen in folgendem Gastbeitrag, wie man auch ohne große Bekanntheit seine Kunst lukrativ verkauft.
Aller Anfang muss nicht schwer sein
Wohl jeder Künstler verkauft seine ersten Werke für kleines Geld, um überhaupt einen Abnehmer zu finden. Nicht selten wird die eigene Kunst dabei aber unter Wert veräußert. Oftmals ist viel Zeit und Geduld erforderlich, um sich langsam an höhere Verkaufssummen heranzutasten. Doch geht es nicht auch anders? "Meiner Ansicht nach schon", äußert Kobransky. "Wer höhere Preise erzielen will, muss zunächst einen Käufer finden, der den wahren Wert der Kunst erkennt - dafür ist es zwar hilfreich, aber nicht erforderlich, dass der Künstler bereits über einen prominenten Namen verfügt".
Emotionen führen zur Kaufentscheidung
Investitionsfreudige Käufer wollen überzeugt werden. Einerseits gelingt das, indem ihnen der Kreationsprozess erläutert wird: Wie viel Zeit und Aufwand hat das Werk verschlungen, welche Farben und Techniken kamen dafür zum Einsatz? Welche Ideen und Fähigkeiten haben zu seiner Fertigstellung beigetragen? Andererseits wird der wahre Wert auch über den Hintergrund des Bildes definiert: Was ist die Geschichte hinter dem Werk, welche Emotionen verbindet der Künstler damit? Welche Botschaft möchte er damit transportieren? Kurzum, es geht darum, beim Käufer bestimmte Gefühle auszulösen und ihm die Einzigartigkeit des Werkes zu verdeutlichen.
Professionalität definiert den Wert
"Kunst ist für viele Menschen ein Hobby. Wer damit aber hohe Preise erzielen möchte, muss sich professionell darstellen können", sagt Kobransky. Diese Professionalität kann etwa beim Veröffentlichen von Fotos in den sozialen Netzwerken deutlich werden: Hier sollte ein fachmännisch eingerichtetes Atelier erkennbar sein. Der Kunstschaffende selbst zeigt sich in der Öffentlichkeit idealerweise in passender Kleidung zu seiner Künstlermarke. Der gesamte Auftritt spricht für seine Professionalität und führt somit zu seinem Image: Der Künstler wird als Kenner seines Metiers wahrgenommen. Lebt der Künstler sein Künstlerdasein zudem mit Leidenschaft aus, wird das auch von der Außenwelt wahrgenommen. Vielleicht folgt er gar einer Mission oder möchte etwas auf der Welt verändern - dafür zahlen Käufer höhere Preise als bei jemandem, der die Kunst nur als Hobby versteht.
Die Selbstvermarktung nutzen
Neben dem Image ist es wichtig, dass sich der Künstler selbst vermarktet. Er sollte nicht in der Anonymität verweilen, sondern durchaus am eigenen Bekanntheitsgrad arbeiten. Beim allgemeinen Auftreten und den getätigten Äußerungen geht es allerdings darum, sich ein wenig aus der Masse an Künstlern herauszuheben, sich selbst als etwas Besonderes darzustellen. Denn erst durch die Tiefgründigkeit in der eigenen Person und der Kunst gelingt es Künstlern, andere Menschen zu faszinieren. Der Käufer will oftmals nicht alleine das Bild erwerben - er ist immer auch an dessen Schöpfer interessiert.
Ein kleiner Funken Genialität
Darüber hinaus sollte der Künstler bestrebt sein, immer wieder Fortschritte in seiner Arbeit zu erzielen. Nur dadurch wird es ihm gelingen, sich spürbar von seinen Konkurrenten abzuheben und für den Käufer interessant zu werden. Vielleicht ist es die Art und Weise, wie er seine Werke entstehen lässt. Oder es ist die künstlerische Tätigkeit an sich. Aber es sollte in seinem Schaffen wenigstens ein Alleinstellungsmerkmal geben, das für ihn spricht. Schafft er das, kann er seine Bilder auch ohne prominenten Namen zu relativ hohen Preisen veräußern.
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