Interview mit Leyla Milou
Mit ihrer Kunst, die Sexualität und Lebensfreude zelebriert, möchte Milou die Menschen inspirieren, ein genussvolleres Leben zu führen und sich von gesellschaftlichen Zwängen zu befreien.

Verfasst von

Redaktion

Wann wussten Sie, dass Sie Künstler werden wollen?

Künstler kann man nicht werden, Künstler ist man. Für mich ist der kreative Ausdruck keine Frage des Wollens, sondern des Müssens. Ich bin wie ein Vulkan und die Farbe ist mein Lava. Das Bewusstsein damit an die Öffentlichkeit zu gehen, kam bei mir spät. Wenn Sie also wissen möchten wann Künstler sein nicht nur meine Berufung, sondern mein Beruf wurde, dann war das 2020 als alles still stand.

Welcher ist Ihr, noch lebender, Lieblingskünstler?

Ich verfolge viele Künstler die Abstraktion und Figuration verbinden. Ich fühle mich aber verbunden mit der britischen Künstlerin Maggi Hambling. Sie spricht mir aus dem Herzen, indem sie Kunst als etwas sieht, dass aus dir hinauskommt und dich während dem Malen entleert in einer Konversation mit der Leinwand. Zugegeben habe ich auch eine Schwäche für die herausragende Persönlichkeit dieser Frau!

„Meine Kunst feiert die Sexualität, die Dynamik und die Emotionen des Lebens.“


Was möchten Sie mit Ihrer Arbeit beim Betrachter hervorrufen?

Meine Kunst feiert die Sexualität, die Dynamik und die Emotionen des Lebens. Sie soll verzaubern und daran erinnern, wie genussvoll das Leben ist. Ich will den Betrachter dazu verführen sich selbst zu suchen und sein lustvolleres und freieres Leben zu starten ohne fremde Schranken.

Was ist die interessanteste Interpretation, die Sie von Ihrer Arbeit gehört haben?

Der wohl interessanteste Kommentar kam von einer Kollegin in meinem Atelier. Nach einigen Gläser Wein meinte sie: „In deinen Bildern werde ich immer daran erinnert was ich auslebe und was nicht. Danke, dass du mir diesen Arschtritt wenigstens mit Nackten erteilst!“

„Die Welt braucht mehr Individualisten!“

Extasy, 150 x 200

Woher nehmen Sie Ihre Inspiration für Ihre Arbeiten?

Meine Inspiration finde ich in Körper, in den Emotionen des Lebens und in der Erotik. Meine Hand wird beim Malen intuitiv geleitet von dem was genau in diesem Moment in meinem Körper und Geist vorgeht. Jedes Bild erzählt darum die spontane Abstraktion eines intimen Moments zwischen mir und Leinwand.

Was ist das Beste daran Künstler zu sein?

Im künstlerischen Schaffen bin ich völlig frei. Bin ich es nicht, mache ich was falsch. Meine experimentelle Neugierde und der Drang zur Veränderung zeigen sich wie ein roter Faden in meiner Arbeit. Die permanente Rotation in der Kunst erlaubt es mir mich selbst zu entdecken. – das ist das Beste!

"Künstlerischer Ausdruck ist für mich keine Frage des Wollens, sondern des Müssens.“

Können Sie Ihre Techniken und Ihren künstlerischen Schaffensprozess beschreiben?

Ich kombiniere die abstrakte Malerei gerne mit der figürlichen Malerei in Form von Farbverläufen. Meine gestische Malweise ist von Dynamik geprägt. Entsteht es nicht mehr experimentell, ist es tot. Mein Malstil lässt sich am besten als expressionistische Figuration beschreiben.

Was war Ihr überraschendster Moment ihrer bisherigen Kunstkarriere?

Mein überraschendster Moment war, als ich an meiner ersten Ausstellung gleich mehrere Bilder zu hohen Preisen verkaufen konnte. Darauf war ich nicht vorbereitet und es hat mir eine Welt der Resonanz eröffnet.

Marylin, 100x120cm

Welche Anschauung haben Sie auf unsere Welt und ihre Gesellschaft?

Ich kann mein Potential in meiner beschränkten Zeit nur entfalten, wenn ich stets in Bewegung bleibe und meiner Passion folge. Wir leben aus meiner Sicht in unseren Breitengraden in einer Welt, die es zulässt, bestehende gesellschaftliche und soziale Normen aus der eigenen Wahrnehmung kritisch zu hinterfragen und seinen eigenen Platz zu suchen. Trotzdem schaffen es viele Menschen nicht sich zu befreien. Sie verharren lieber in unbefriedigenden Situationen. Die Welt braucht darum mehr Individualisten!

Backyard, 50x70cm


Welcher Aspekt des kreativen Prozesses gefällt Ihnen am besten?

Mir gefällt es nie zu wissen was genau dabei rauskommt. Dieses Loslassen von einer fixen Vorstellung und das Einlassen auf das was sich dir gerade vor dem Auge zeigt ist wie tanzen.

Was sind Ihre nächsten Projekte, Ideen und Ausstellungen. Wo kann man Sie und Ihre Kunst zeitnah sehen?

Nächstes Jahr sind zwei Ausstellungen in der Schweiz geplant. Mehr kann ich dazu aber noch nicht verraten. Wer nicht warten kann darf mich gerne im Atelier besuchen oder mir in den sozialen Medien folgen. Ich freue mich über jedes Interesse an meiner Arbeit.

Kaufanfragen und weitere Informationen zu Leyla Milou unter:

http://leylamilou.com

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