Wann wussten Sie, dass Sie Künstler werden wollen?
Während der intensiven Auseinandersetzung mit Kunst im Allgemeinen, aber insbesondere im Hinblick auf meine persönliche künstlerische Arbeit während meines Kunststudiums ist mir dies klar geworden. Ich bin in dieser besonderen und manchmal auch herausfordernden Zeit persönlich sehr gewachsen und habe meinen ganz eigenen Stil entwickeln können.
Welcher ist Ihr, noch lebender, Lieblingskünstler?
Gerhard Richter, Banksy

Was möchten Sie mit Ihrer Arbeit beim Betrachter hervorrufen?
Ich möchte den Betrachter dazu einladen die flüchtigen und vergänglichen Momente des Alltags stärker wahrzunehmen und wertzuschätzen. Ich möchte es dem Betrachter ermöglichen, seine innere intuitive Stimme zu hören und somit den Blick für die Schönheit im Detail zu schärfen.
Was ist die interessanteste Interpretation, die Sie von Ihrer Arbeit gehört haben?
An meine schwarze Serie gerichtet, erläuterte die Kuratorin während einer Vernissage meiner Einzelausstellungen in ihrer Galerie, dass sie – trotz der Schwärze der Bilder- die eigentlichen Farben der Motive erkennen kann und dass sie dies unglaublich fasziniere.
Woher nehmen Sie Ihre Inspiration für Ihre Arbeiten?
Aus dem Moment heraus; ich nehme eine bestimmte Situation oder einen Ort wahr und lasse mich darauf ein. Ich spüre diesem Ort oder dieser Situation nach und empfinde sie/ihn intensiv. Diese spontane Auseinandersetzung veranlasst mich dazu jenen empfundenen Moment auf der Leinwand umzusetzen.
Was ist das beste daran Künstler zu sein?
Dass man seine Kreativität frei ausleben kann. Es gefällt mir aber auch sehr bei Vernissagen mit den Besuchern ins Gespräch über meine Kunst zu kommen und zu erfahren, was sie ganz individuell mit meinen Bildern assoziieren.
Können Sie Ihre Techniken und Ihren künstlerischen Schaffensprozess beschreiben?
In meiner bunten Serie gehe ich ohne jegliche Vorzeichnung vor. Als Vorlage dienen mir hierbei eigene Skizzen und/oder Fotografien von Momenten, die mich spontan inspiriert haben. Ich arbeite dann jedoch direkt an mehreren Leinwänden gleichzeitig, sodass eine Serie entsteht. Dabei gehe ich schnell und intuitiv vor und nehme anschließend keinerlei Veränderungen vor. In meiner schwarzen Serie arbeite ich ebenfalls ohne Vorzeichnung, jedoch erfolgt der Schaffensprozess hier präziser, was u.a. der Holzkohle geschuldet ist. Ich zeichne mein Motiv direkt auf die schwarz grundierte Leinwand auf. Der schwarzen Serie liegen meist sehr bekannte und dynamische Orte zugrunde, die mich in ihrer besonderen Architektur und/oder ihrer Formgebung inspiriert haben. Dabei handelt es sich meistens auch um Orte, die ich selbst schon einmal besucht habe.

Was war Ihr überraschendster Moment ihrer bisherigen Kunstkarriere?
Als ich mich mit meinen Malereien bei einer großen Ausstellung gegenüber mehreren hundert Bewerber*innen europaweit durchsetze und somit die Jury dieser kuratierten Ausstellung überzeugte.
Welche Anschauung haben Sie auf unsere Welt und ihre Gesellschaft?
Ich nehme unsere Welt und somit auch unsere Gesellschaft als häufig getrieben und hektisch wahr, womit eine gewisse innerliche Unruhe und Unzufriedenheit einher gehen. Es scheint in den Hintergrund geraten zu sein, voll und ganz in der Gegenwart zu leben und das Leben in all seinen kleinen und große Facetten zu genießen; die Menschen sind, meiner Ansicht nach, selbstbezogen und rastlos geworden ohne sich genügend Zeit für Ruhe, Pausen und Erholung zu nehmen; sie verpassen die kleinen Momente des Alltags, die vielleicht unscheinbar und unbedeutend erscheinen, in ihrer Summe jedoch das Leben repräsentieren.
Welcher Aspekt des kreativen Prozesses gefällt Ihnen am besten?
Mir gefällt der Kreationsprozess am besten, wenn ich im „flow“, im Tun und umsetzen bin. Diese emotionale Mischung aus Anspannung und Entspannung treibt mich an und ich beobachte mit großer Freude, aber auch kritischer und tiefgründiger Reflektion den immer wieder einzigartigen Schaffensprozess.
Was sind Ihre nächsten Projekte, Ideen und Ausstellungen. Wo kann man Sie und Ihre Kunst zeitnah sehen?
Ich möchte zeitnah gerne mein neues Atelier und die damit verbundene kleine Galerie offiziell eröffnen und werde dazu persönlich einladen. Darüber hinaus stehen für mich für dieses Jahr zwei Ausstellungen fest, einmal in einer Galerie in Hamburg sowie in meiner Heimatstadt Siegen. Weitere Projekte und Ausstellungen sind bereits in Planung und werden über meine Website und meinen Newsletter im Vorfeld angekündigt.
Weitere Informationen und verfügbare Werke unter:
www.kronina.de